Doris Titze, Dresden
Biographie
1953 in
Rosenheim geboren; lebt und arbeitet seit 2002 in Dresden
1974 -1977 Erziehungswissenschaftliche Fakultät LMU München,
Staatsexamen
1978 - 1984 Grafik und Malerei, Akademie der Bildenden
Künste München
(bei Hans Baschang); Diplom, Meisterschülerin
1987 - 1989 Bildnerisches Gestalten und Therapie, AdBK
München, Diplom
1997 - 2002 Professur an der Hochschule für Kunsttherapie
Nürtingen
2002 - 2020 Professur an der Hochschule für Bildende Künste
Dresden
Leitung des Aufbaustudiengangs KunstTherapie
1984 Aufnahme in die Studienstiftung des deutschen Volkes
1984/ 85 Auslandsstipendium der Studienstiftung (Wien)
1985/ 86 Auslandsstipendium des DAAD (Toronto)
1988 Förderstipendium der Stadt München
1992 Stipendium Hochschulsonderprogramm II des Freistaates
Bayern
seit 1983 freischaffend künstlerisch tätig; Ausstellungen im
In- und Ausland.
seit 1989 Publikationsbeträge/ Publikationstätigkeit/
Vorträge
seit 1990 Dozentin an diversen Hochschulen, Lehr- und
Seminartätigkeit
2005 - 2020 Hrsg. der Publikationsreihe: Die Kunst der Kunst
Therapie.
Zu den Arbeiten
Meine künstlerischen Arbeiten befassen sich mit Rhythmus und
Bewegung, mit Symmetrie und Asymmetrie. Der Blick der
Zeichnungen geht nach außen und innen, taucht in den
Arbeitsprozess ein und distanziert sich wieder. Jede
einzelne Linie bestimmt ihren Entstehungsprozess mit und
bleibt spürbar. Es sind Linien, die miteinander
kommunizieren, sich verdichten und wieder lösen, Bewegungen,
die schwingen, stören, fließen oder sich bündeln in einer
gegenseitigen Resonanz.
Im Dialog mit meinen Zeichnungen arbeite ich mit einer vagen
Idee, die ich zunehmend konkretisiere, ohne vorab genau zu
wissen, wie sie sich gestalten wird. Wichtig bleibt mir ihre
assoziative Offenheit. Unterschiedliche Medien (Grafit,
Gouache, Aquarelle, Eisenobjekte, Ölpastellkreide- und
Ölbilder) unterstützten im Laufe der Jahre die jeweils neuen
Sichtweisen der Zeichnungen. Der Blick von den Zeichnungen
nach außen zieht Parallelen: Fotoskizzen sammeln organische
Zeichnungen der Natur. Seit 2022 betten Kohlezeichnungen,
zunehmend schwärzer und weicher als bisher, ihre Linien in
grauwertige Bildräume.
Bilder gewähren Zeitlosigkeit. Manche Zeichnungen wollen
irritiert werden, um lebendig zu bleiben, andere brauchen
stete Geduld. Manche vertiefen sich kraftvoll und dunkel,
andere bleiben heiter und leicht. Manche warten lange, bis
sie wieder aufgenommen werden und wieder andere schwingen
flüssig von der Hand. Man spürt, wenn die Bewegung zu
gewollt ist und einen anderen Rhythmus verlangt: Zeichnungen
haben ihren eigenen Charakter und ihre eigenen Forderungen.
Man muss auf sie hören.
Thomas Hellinger, Dresden
Biographie
1956 in Konstanz geboren; lebt und arbeitet seit 2002 in
Dresden
1977-81 Studium der Malerei und Grafik an der AdBK München
bei Prof. Hans Baschang
1981-84 Studium der Malerei an der HdK Berlin bei Prof.
Raimund Girke
1985-86 Postgraduate Study am Ontario College of Art and
Design, Toronto
1993-99 Assistent bei Prof. Hans Baschang an der AdBK
München
seit 1993 Lehrbeauftragter, Leiter künstlerischer Projekte,
Ausstellungskurator
1985/86 Auslandsstipendium des DAAD in Kanada, Toronto
1990 Bayerischer Kunstförderpreis
1991/92 USA-Stipendium des Freistaates Bayern in New York
1999 Nymphenburger Kunstpreis für Malerei
2007 Projektförderung der Erwin und Gisela von
Steiner-Stiftung München
2017 Reisestipendium der Stadt Dresden in Cleveland, Ohio
2020 Katalogförderung der Stadt Dresden
2020 Denkzeitstipendium und Gastspielförderung
(Kulturstiftung Freistaat Sachsen)
seit 1980 Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen
u.a. in
Augsburg, Berlin, Bad Säckingen, Bitterfeld, Cleveland
(USA), Dresden, Freital, Frankfurt (M/O), Karlsruhe,
Konstanz, Luxemburg, München, Nürtingen, Oberhausen,
Rosenheim, Slubice (PL), Stuttgart, Toronto (CAN), Wrocław
(PL), Zürich (CH)
Zu den Arbeiten
Fotos städtischer Architektur und Landschaft, die Licht- und
Schattenphänomene betonen, sind der Ausgangspunkt meiner
Arbeit. Durch die malerische Umsetzung werden diese aus
ihrem ursprünglichen Zusammenhang gelöst. Das Changieren
zwischen dem Abbildhaften, der Auflösung des Motivs und
unabhängiger malerischer Abläufe bestimmt das Bild.
Das Schichten von Bildfragmenten, das Spiegeln der Motive
und das Arbeiten mit Negativ– und Positivformen schafft
einen Bildraum, der sich einer klar erkennbaren Raumstruktur
entzieht. Die Bilder veranschaulichen den subjektiven,
vielschichtigen Blick auf urbane Architektur und Landschaft.
Der Entstehungsprozess ist somit kein Abbilden von
sichtbaren Dingen und Raumzusammenhängen, sondern läuft in
umgekehrter Richtung: Es sind malerische Handlungen, die
Bildfragmente überlagern und so neue Bilder hervorbringen.
Bilder die nie zu gemalten Abbildern werden, sondern den
Zeitaspekt von Wahrnehmung thematisieren.
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