Silbermann Orgel zu Reinhardtsgrimma
Evangelische Kirche Reinhardtsgrimma
Geschichte
von Kristian
Wegscheider und Hartmut Schütz
Im Oktober 1725 untersuchte Gottfried Silbermann auf Wunsch der
verwitweten Kammerherrin auf Reinhardtsgrimma, Frau Christiane
Eleonore von Trettau geb. von Berbisdorf, das alte "ziemlich große
Orgelwerk", welches von der Gemeinde "allzuweit entfernet" an wenig
auffallender Stelle im Chor stand und noch die kurze Oktave hatte.
Silbermann stellte fest, daß es "Zu keiner Reparatur tauglich" ist
und schlägt in seinem Gutachtenvom 17. Oktober 1725 eine Disposition
für die neue, nur wenig größere zweimanualige Orgel vor, für die er
ausschließlich Maler- und Zimmermannsarbeit 800 Taler fordert und "frey
Ab- und Zu-Fuhre, ingleichen frey Qvartier" während der Setzung
verlangt. Der geeignete Aufstellungsort ist seiner Meinung nach "forne
beim Thurme".
Der Kontrakt zum Orgelbau ist wahrscheinlich im Juni 1729 abgeschlossen worden. Silbermann wollte die Gewährzeit seines Lebens übernehmen und war mit der Zahlung in 6 Terminen, als letzter Advent 1732, einverstanden. Silbermann kam vermutlich Mitte September 1730 mit den fertigen Orgelteilen nach Reinhardtsgrimma und arbeitete dort bis Ende Dezember.
Die Einweihung erfolgte am 6. Januar 1731. Bei der Abnahmeprüfung durch "Herr Pönischen (Emanuel Behnisch), Organisten bey der Creuz-Kirche zu Dreßden" wird die neue Orgel "allenthalben tüchtig befunden".